Davon, dass man Fliegenspray fürs Pferd selbst machen kann, wissen so ziemlich alle Reiter. Wusstest du, dass du auch ganz einfach Huföl selber machen kannst?

Huföl wird verwendet um die Hufe deines Pferdes gesund und geschmeidig zu halten. Doch oft sind in dem Huföl was man im Laden um die Ecke kaufen kann, chemische Zusätze enthalten und relativ teuer sind die Produkte auch… Da ist es eine super Alternative einfach dein eigenes Huföl herzustellen!

Was ist Huföl?

Huföl soll die Hufe von Pferden schützen, pflegen und stärken. Rein optisch betrachtet sieht ein eingefetteter Huf super edel aus. Bei der Frage, ob Huföl oder Huffett einen positiven Einfluss auf die Qualität der Hufe hat, spalten sich jedoch die Meinungen (wie so oft bei Themen im Reitsport).

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Huffett den Huf vor Feuchtigkeit versiegelt. Das ist dann sinnvoll, wenn das Pferd häufig auf nassen Böden steht. Sollte dein Pferd jedoch unter einem trockenen und spröden Huf leiden, ist das Einfetten eher kontraproduktiv. Das Hufhorn hat somit nicht mehr die Möglichkeit die notwendige Feuchtigkeit aufzunehmen. Hier ist es dann notwendig, die Hufe vorher einige Zeit mit Wasser abzuspritzen. Die Feuchtigkeit kann so zunächst in den Huf eindringen und dieser wird im Anschluss erst mit Huffett versiegelt.

Huföl kann eine effektive Pflege zur Erhaltung der Feuchtigkeit im Huf sein und bildet gleichzeitig eine Art Schutzfilm, damit die Hufe nicht zu feucht werden. Das kann beispielweise sinnvoll sein, wenn dein Pferd viel auf der nassen Wiese steht. Jedoch solltest du natürlich immer im Auge behalten, dass die Hufe weder zu feucht noch zu trocken sind.

Warum sollte ich Huföl selber machen?

Du solltest dein Huföl selber machen, weil du so nicht nur Geld sparst, sondern auch genau weißt welche Inhaltsstoffe in deinem Huföl sind. So kannst du natürliche Inhaltsstoffe wählen die zum einen gut für dein Pferd sind aber zusätzlich auch gut für die Umwelt.

P.S.: Du suchst mehr DIY Ideen fürs Pferd? Hier findest du leckere Rezepte für Leckerlies, die besten Fliegenspray-Mischungen, den DIY Heubedampfer und Mähnenspray zum selber machen!

Meine Lieblingsrezepte: Huföl selber machen

Lorbeer-Olivenöl-Huföl zum selber machen: Schnell und einfach

Das brauchst du:

  • ein paar Frische oder getrocknete Lorbeerblätter (Bio) wie diese hier
  • 500 ml Olivenöl (Bio) wie z.B. von Alnatura

So geht’s:

Um das Huföl selber zu machen gibst du ein paar frische oder getrocknete Lorbeerblätter mit ca. einem Liter Olivenöl zusammen. Die Lorbeerblätter sollen gut für das Hufwachstum sein und für feste Hufe sorgen.

Verschließe das Behältnis und lasse es für 40 Tage stehen. Nach dieser Zeit kannst du das Öl abgießen und als Hufpflegeöl verwenden – ganz natürlich und einfach.

Huföl mit Zwiebel selber machen- für glänzende Hufe

Das brauchst du:

  • 500 ml Sonnenblumenöl (Bio) z.B. von Alnatura
  • 1 Packung Lorbeerblätter wie diese hier
  • 2 Zwiebeln (Bio)

So geht´s:

Zunächst zerrupfst du die Lorbeerblätter und schneidest die Zwiebel klein. Anschließend tust du alles zusammen mit dem Öl in einen Topf.

Die Mischung sollte dann 1-2 Std auf niedriger Stufe köcheln. Sobald die Zwiebeln braun werden, kannst du das das Öl vom Herd nehmen und in ein Gefäß umfüllen.

Sobald das Huföl abgekühlt ist, ist es bereit zur Verwendung.

P.S.: Wenn du nach einer schnellen Lösung suchst, kannst du alternativ auch einfach zu einem normalen Pflanzenöl greifen und es auf die Hufe auftragen. Besonders eignet sich hier Olivenöl, aber auch Kokos– und Arganöl sind gute Varianten.

So trägst du Huföl richtig auf

Bevor du Huföl aufträgst solltest du zunächst die Hufe deines Pferdes ordentlich sauber machen und auskratzen. Bestenfalls du schrubbst sie mit einer Wurzelbürste und Wasser.

Übertreibe es aber mit dem Huföl nicht

Das Huföl dient dazu, den Huf des Pferdes zu versiegeln und kein Wasser mehr durchzulassen. Huföl sollte also genutzt werden, um Feuchtigkeit abzuwehren, einzuschließen oder den Huf, besonders im Winter, vor Salzen, wie z.B. Streusalzen zu schützen.

Warum sollte Huföl nicht zu oft verwendet werden?

Versiegelungseffekt: Huföl bildet eine Schutzschicht auf der Hufoberfläche, die Feuchtigkeit einschließt und schädliche Umwelteinflüsse abwehrt. Wenn Huföl jedoch zu oft aufgetragen wird, kann es zu einer übermäßigen Versiegelung führen, die das Eindringen von natürlichem Feuchtigkeitsgehalt in den Huf behindern kann. Dies kann dazu führen, dass der Huf austrocknet, brüchig wird und anfällig für Risse wird.

Ablagerung von Schmutz: Zu häufiges Auftragen von Huföl kann dazu führen, dass sich Schmutz, Staub und Schlamm auf der Hufschicht ansammeln. Dies kann nicht nur die Hufgesundheit beeinträchtigen, sondern auch die Hufe schwerer machen und das Gehen des Pferdes beeinträchtigen.

Hemmung der Hufatmung: Der Huf benötigt eine gewisse Menge an Luft und Feuchtigkeitsaustausch, um gesund zu bleiben. Eine übermäßige Schicht Huföl kann die natürliche Atmung der Hufe behindern und zu unerwünschten Feuchtigkeitsstauungen führen.

Abhängigkeit von künstlicher Pflege: Wenn Huföl zu oft verwendet wird, können die Hufe von der künstlichen Feuchtigkeitsversorgung abhängig werden. Dies kann dazu führen, dass die natürliche Feuchtigkeitsregulation der Hufe gestört wird, sobald das Huföl nicht mehr regelmäßig angewendet wird.

Hufqualität: Eine zu häufige Anwendung von Huföl kann dazu führen, dass die Hufe übermäßig weich werden. Dies kann das Risiko von Verletzungen und Hufproblemen erhöhen, insbesondere wenn das Pferd auf harten oder steinigen Böden läuft.

Gegen ein oder zweimal die Woche ist nichts einzuwenden

Gegen die ein oder andere Verwendung als Schönheitseffekt, wie z.B. fürs Turnier ist natürlich auch nichts einzuwenden. Ein Huffett/Huföl sollte jedoch nicht täglich zum Einsatz kommen! Mit Hufpflegemitteln sollte allgemein nicht übertrieben werden. Grundsätzlich ist gegen eine Anwendung von ein bis maximal zweimal die Woche aber nichts einzuwenden.

Fazit: Huföl selber machen

Selbstgemachtes Huföl kann eine tolle Option sein, um die Hufgesundheit deines Pferdes auf natürliche Weise zu fördern. Die Möglichkeit, die Inhaltsstoffe nach eigenen Bedürfnissen auszuwählen und anzupassen, bietet eine individuelle Pflege, die speziell auf dein Pferd zugeschnitten ist. Durch die Verwendung hochwertiger natürlicher Öle und Wachse kannst du sicherstellen, dass du deinem Pferd nur das Beste gibst und gleichzeitig unsere Umwelt schonst.

Hat dir dieser Beitrag gefallen?

Dann melde dich jetzt für den Pferde-Tipps Newsletter an und erhalte praktische Reit- und Trainingstipps, Gutscheine, die neuesten Reitsporttrends und tolle Angebote per E-Mail!

    Solltest du kein Interesse mehr haben, kannst du dich natürlich jederzeit wieder austragen 🙂