Mit Yoga besser reiten-Du träumst von einem tiefen, locker flockigen Sitz und einer schwingenden Hüfte? Dann solltest du auf jeden Fall weiterlesen, denn mit Yoga kannst du deinen Sitz enorm verbessern! So gehören steife Hüften und gegen das Pferd sitzen der Vergangenheit an 🙂

Durch Yoga verbesserst du zudem dein Körperbewusstsein, du bist Beweglicher und du Atmest bewusster. Lerne mit Yoga deinen Körper zu koordinieren, perfekt zu sitzen und effektiv auf dein Pferd einzuwirken.

Was ist Yoga und warum hilft es mir beim reiten?

Yoga ist ein Wort aus dem indischen Sanskrit und bedeutet so viel wie „Einigung, Einheit und Harmonie„. Yoga ist viel mehr als nur Übungen. Yoga ist ein Überbegriff für viele körperliche und geistige Praktiken und ist eine der ältesten Wissenschaften der Welt.

Schon die Reise zu einem Selbst, also Selbsterkenntnis, ist eine Form von Yoga. Ganz wesentlich geht es beim Yoga darum, sich von der Last des Alltags zu befreien. Damit sind Rückenschmerzen durch zu langes Sitzen am Schreibtisch genauso gemeint wie innere Unruhe durch zu viel Stress. Yoga bietet meditative Techniken, deren Fokus auf geistiger Konzentration liegt und körperliche Übungen, die unsere Kraft und Beweglichkeit verbessern. 

Das eigentliche Yoga besteht aus 4 Ansätzen:

  1. Körperübungen (Asanas)
  2. Atemübungen (Pranayama)
  3. Konzentration und Sammlung (Meditation)
  4. Entspannung und Regeneration

Reiten und Yoga passen für mich so gut zusammen, da wir unseren Körper und unsere Energie nutzen, um ein Pferd zu führen. Sind wir uns unseres Körpers und unserer Energie bewusst, können wir dies auf unser Pferd übertragen. Wir werden zu einer Einheit! Du wirst durch die Übungen flexibler und kannst so besser auf das Pferd einwirken und es fällt dir leichter entspannt und locker auf dem Pferd zu sitzen.

Auch der Gleichgewichtssinn wird in vielen Balancehaltungen im Yoga gestärkt. Die Yoga Asana Praxis lehrt dir ein Bewusstsein für Ungleichgewichte zu entwickeln und macht dich zum stillen Beobachter deiner selbst.

Ein weiterer Pluspunkt des Yoga ist, dass es deinen Atem schult. Über den Atem kannst du dein Nervensystem regulieren und dich entspannen. Sollte dein Pferd mal wieder scheuen, kannst du deinen Atem gezielt nutzen um dich und dein Pferd zu beruhigen.

Schließlich profitierst du beim Reiten auch von der gesteigerten Kraft, Ausdauer und Reaktionsfähigkeit, die du durch die Yogaübungen aufbaust.

Yoga Übungen für Reiter

1. Svastikasana – der angenehme Sitz

Der Svatikasana eignet sich super zum Einstieg, als Dehnungs, Gleichgewichts und Entspannungsübung. Am besten eignet sich ein Yoga-Polster, möglich sind aber auch feste Decken als Unterlage. Diese sollten so hoch sein, dass deine Beine entspannt nach unten sinken können. Die Unterschenkel sind verschränkt, zuerst den rechten, nach einigen Minuten den linken Unterschenkel nach oben nehmen. Die Sitzbeinhöcker fühlen, das Gewicht gleichmäßig verteilen, erspüre deine eigene Mitte. Den Oberkörper aufrichten, die Hände mit leichtem Druck gegeneinander führen, die Schulterblätter bewegen sich zueinander und nach unten. Der Blick wird weich, die Augen kannst du dabei schließen.

2. Uttanasana – die stehende Vorbeuge

In Uttanasana dehnen wir die Oberschenkelmuskulatur sowie die Rücken- und Gesäßmuskeln. Beuge deine Knie ein klein wenig und lasse dann die Schwerkraft die Arbeit für dich erledigen. So hältst du mehr Länge im unteren Rücken. Die Ausatmung hilft dir loszulassen und eventuell tiefer in die Dehnung zu sinken.

3. Baddha Konasana – der Schmetterling

Der Schmetterling dehnt Oberschenkel, Hüftmuskeln und unsere Gesäßmuskulatur. Diese Asana trägt dazu bei die Wirbelsäule aufzurichten. Nach dem Schmetterling fühlen wir uns oft leichter und offener. Als Reiter hilft diese Yogahaltung uns Spannungen in den Hüften und Innenseiten der Oberschenkel zu lösen.

Setze dich für den Schmetterling gerne leicht erhöht. Lasse dann die Knie voneinander weg nach außen sinken und lege die Fußsohlen aneinander. Je näher die Füße am Becken stehen, desto intensiver ist die Dehnung. Wenn du magst, kannst du den Oberkörper dabei nach vorne sinken lassen.

4. Malasana – die tiefe Hocke

Die Malasana ist meine Lieblingsübung, denn sie mobilisiert Hüften und kräftigt die Oberschenkel. Praktiziere diese Übung gerne mit einer leichten Erhöhung für deine Fersen. Ich nutze hierfür meine Yogamatte. Der untere Rücken wird gedehnt, gekräftigt und entspannt sich. Außerdem trägt die Haltung zur Stärkung der Bauchmuskeln bei und Öffnung sowie Beweglichkeit der Hüften und Leisten werden verbessert.

Wenn du in die tiefe Hocke gehst, kommt dein Stoffwechsel in Schwung. Du fühlst dich gestärkt und geerdet, das Gleichgewicht wird sowohl körperlich als auch emotional unterstützt. Achte darauf, dass Knie und Füße in die selbe Richtung zeigen.

5. Bhujangasana – die Kobra

Die Kobra streckt deine Vorderseite und aktiviert die Rückenmuskulatur. Brust und Bauchmuskaltur werden gedehnt und die Mobilität deiner Wirbelsäule wird geschult. Die Kobra wirkt auf deinen Körper zudem energetisierend und ist für mich gerade am Morgen eine wirklich tolle und spannende Übung.

In Bauchlage bringst du die Hände neben deine Brust. Atme für die Kobra ein und hebe den oberen Rücken von der Matte weg. Ziehe dabei auch die Schultern etwas nach hinten. Der Blick geht zur Nasenspitze.

6. Shalabhasana – die Heuschrecke

Diese Übung kräftigt die Rückenbeuger, die Rückenstrecker, die quadratischen Lendenmuskeln, den unteren Teil der Trapezmuskeln, die großen Gesäßmuskeln und die Muskeln der Oberschenkelrückseite. Für viele ist dies eine sehr herausfordernde Asana. Vor allem Reiter mit einer häufig verkürzten Körpervorderseite hilft diese Yogahaltung aber mehr Gleichgewicht im Sattel zu finden.

Für die Heuschrecke ziehst du die Schultern auf dem Rücken zusammen und hebst einatmend den Oberkörper und wenn du magst auch die Beine an. Dein Nacken ist in Verlängerung der Wirbelsäule, Deine Arme zeigen nach hinten und Deine Handflächen nach oben.

7. Utthita Marichyasana-Gestreckte Dehnung

Reiten ist idealer Sport für unseren Rücken. Die Wirbelsäule wird aufgerichtet und muss sich der Bewegung des Pferds anpassen, nach rechts und links, vorne und hinten rotieren. Verspannungen und Blockaden gerade im unteren Rücken erschweren ein losgelassenes Mitschwingen und behindern das Pferd in seiner Bewegung. Die gestreckte Drehung im Stehen ist eine Variation des Drehsitzes und hilft, die Wirbelsäule anzuheben und beweglich zu halten, sowie den unteren Rücken zu entlasten. Schultern und Nacken werden entspannt. Um die gestreckte Dehnung zu kommen stellst du deinen rechten Fuß auf einen Block oder Buch auf den Stuhl. Zudem stellst du deine Ferse des linken Fuß auf einen Block. Die Arme legst du auf Schulterhöhe an die Wand. Stelle die Finger dabei auf und achte darauf, dass dein Becken gerade bleibt. Diese Position hältst du ca. 30 Sekunden, danach wird die Seite gewechselt.

Yoga Matte

Yoga Block

  • zur Unterstützung deiner Übungen

Weitere Übungen findest du hier:

  • einfach zum Nachmachen
  • Schritt für Schritt Anleitung

Häufig gestellte Fragen

Wie oft sollte ich Yoga machen damit ich besser reite?

Du kannst Yoga gut zum Aufwärmen vor dem Reiten machen oder als Ausgleichsport neben dem Reiten.

Yoga vor oder nach dem reiten?

Ich persönlich mache Yoga gerne zum Aufwärmen vor dem Reiten. Dann schwingst du dich gleich locker auf dein Pferd.

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