Hausmittel und erste Hilfe bei Sommerekzemen

Die Tage werden wieder länger, die Sonne lässt sich immer öfter am grauen Himmel blicken, es wird ganz langsam wieder warm. So macht das Reiten gleich wieder doppelt Spaß, oder?

Leider nicht für jeden – viele Pferde leiden in der Frühlingszeit am Sommerekzem. Wo das Ekzem herkommt und was man dagegen tun kann, erfährt ihr in unserem Artikel.

Woher kommt das Sommerekzem bei Pferden?

Das Ekzem beginnt mit dem Stich der Kriebelmücke – und ist keine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern eine allergische Reaktion auf den Speichel des Insekts. Mit dem Stich beginnt der Teufelskreis – die Stiche jucken, das Pferd wird unruhig und scheuert sich, oft bis die Stellen blutig sind.

Ursachen für den Ausbruch vom Sommerekzem bei Pferden

Warum das Sommerekzem bei manchen Pferden ausbricht und bei anderen nicht, ist noch nicht final geklärt. Isländer, Norweger und andere nordische Rassen gelten als besonders gefährdet, aber auch andere Rassen können betroffen sein.
Mögliche Ursachen sind:

  • Schwaches Immunsystem
  • Vererbung & Anlage
  • äußere Umstände (Hygiene im Stall, Lage des Stalls)

Vorsorge ist besser als Nachsorge: Sommerekzem vorbeugen

Ganz vermeiden lässt sich das Ekzem oft nicht – dennoch können wir unseren Vierbeinern den Frühling und Sommer mit einigen Vorsorgemaßnahmen und der entsprechenden Pflege angenehmer machen und die Allergie, den Juckreiz und so auch das Sommerekzem eindämmen.

Durch Zusatzfutter das körpereigene Immunsystem stärken

Eiweiß-Überschuss vermeiden

Als einer der verstärkenden Faktoren beim Sommerekzem gilt eine zu hohe Leberbelastung. Aus diesem Grund reagieren Ekzemer empfindlich auf Eiweiß.
Um einen Überschuss zu vermeiden, sollte euer Pferd bestenfalls nicht länger als drei Stunden täglich auf der Weide grasen. Auch Luzerne ist extrem proteinreich und sollte deswegen in der Hochzeit für Ekzemer besonders sparsam gefüttert werden.

Wenn du dein Pferd trotz Ekzem auch länger mit seinen Kumpels auf der Weide stehen lassen willst, gibt es so genannte „Fressbremsen“. Sie verhindern durch den kleinen Schlitz am Maul, dass das Pferd zu viel frisst. Man sieht sie auch oft bei zu dicken Ponys. Meist mögen die Pferde die Fressbremse (verständlicherweise) nicht sonderlich gerne, ich finde jedoch es ist die bessere Alternative zu Einzelhaft im Stall.

Kerbl Fressbremse

  • in 4 verschiedenen Größen
  • incl. Halfter
  • individuell einstellbar

Zink und andere wichtige Spurenelemente für Pferde mit dem Sommerekzem

Eine optimale Zink-Versorgung ist essentiell für die Wundheilung und kann den Juckreiz mildern. Ihr könnt also schon im Frühling anfangen, eurem Pferd Zink zuzufüttern – so seid ihr in der schlimmsten Phase optimal versorgt.
Natürlich kann Zink nicht nur gefüttert werden, sondern hilft auch als Salbe bei offenen Stellen. Dazu aber später mehr.

Meine Empfehlung: Zink Tabs

  • hochdosiert
  • frei von Getreide und Zuckerzusatz
  • perfekt für Ekzemer

Vitamine: A, B, E & Co. für Pferde

Nicht nur bei den Spurenelementen, auch bei der Vitaminversorgung solltet ihr auf die bestmögliche Versorgung zur Vorbeugung und Unterstützung der Behandlung beim Sommerekzem achten.
Wichtig sind für eure Vierbeiner auch hier Vitamine, die dem Hautstoffwechsel dienen – beispielsweise Vitamin A oder E. Zusätzlich zum Hautstoffwechsel solltet ihr das Immunsystem eures Pferdes unterstützen und fördern. Ein Vitamin B Komplex und Biotin-Kapseln können hier zum Beispiel das Mittel der Wahl sein.

Meine Empfehlung: Vitamin B Kit für Pferde

  • reich an Vitamin B und Biotin
  • für ein starkes Immunsystem
  • keine Konservierungsstoffe, Zucker oder Getreide

Kräuter beim Sommerekzem

Zusätzlich zu Vitaminpräparaten können die passenden Kräuter zur optimalen Versorgung des Pferdes beitragen. Der große Vorteil an Kräutermischungen ist, dass sie das ganze Jahr über gefüttert werden können und euren Vierbeiner nicht nur vor dem Ausbruch des Ekzems schützen, sondern auch das Immunsystem stärken und die Darmtätigkeit positiv beeinflussen können.

Meine Empfehlung: Starhorse Stoffwechsel Gold für Pferde

  • Kräuter zur Leber-Nieren Entgiftung
  • kurbelt den Stoffwechsel an
  • unterstützend beim Fellwechsel
  • Hilft bei Mauke oder Ekzemen

Spezielles Ekzemer-Zusatzfutter und Müsli

Wer sich nicht länger mit Kräuterkunde oder der biochemischen Zusammensetzung seines Pferdefutters beschäftigen möchte, kann auf spezielle Futtermischungen für Ekzemer zurückgreifen. Ein Beispiel hierfür ist das Ekzemer-Müsli von Marstall – am besten in Kombination mit den anderen Ekzemer-Produkten der Marke. Ich empfehle euch, wenn ihr bereits eine Fütterung habt mit dem ihr und euer Pferd gut zurecht kommt, erst mal nur zum Zusatzfutter zu greifen.

Meine Empfehlung Ex-Zem Plus Zusatzfutter von Marstall

  • entgiftet den belasteten Organismus
  • Zusatzfutter (kannst du somit mit dem normalen Futter geben)
  • mit allen wichtigen Mineralien

Wer erst mal nur nach einem gut auf die Bedürfnisse eines Ekzemers abgestimmtes Zusatzfutter sucht dem empfehle ich das Ex-Zem Plus von Marstall. Es ist ein natürlicher Futterzusatz aus kristallinem Tonmineral. Das Tonmineral entlastet den Körper, indem es Giftstoffe wie Schwermetalle an sich bindet, sodass diese ausgeschieden werden können und nicht in die Blutbahn gelangen. Damit trägt es zu einer Stärkung des Organismus bei und unterstützt somit dein Pferd.

Ich empfehle deswegen zuerst auf das Zusatzfutter zurückzugreifen, da eine komplette Futterumstellung (z.B. von Hafer auf Müsli) oft Stress für den Pferdemagen bedeutet. Deswegen probiert erst mal das Zusatzfutter in Kombination mit eurem normalen Futter aus und wenn es eurem Pferd hilft, dann könnt ihr immer noch das Komplettpaket mit Müsli füttern ;).

Wer seinem Pferd etwas richtig gutes tun möchte, der lässt sich einen Ernährungsplan fürs Pferd erstellen. Dort wird dann aufgelistet was dein Pferd genau braucht. Carevallo bietet so etwas an und liefert dir sogar deine eigene Mischung direkt nach Hause.

Mit Schwarzkümmelöl Mücken fernhalten, das Immunsystem unterstützen und Haut und Fell pflegen

Schwarzkümmelöl ist eine richtige Wunderwaffe im Einsatz gegen das Sommerekzem, denn es wirkt gleich zweifach!

Zum einen unterstützt es über die Fütterung das Immunsystem, Haut und Fell und hilft bei Allergien und hält die Mücken fern und zum anderen lässt es sich auch äußerlich anwenden. Äußerlich angewendet pflegt es das Fell deines Pferdes und lindert den Juckreiz.

So unterstützt du innerlich das Immunsystem, die Haut und das Fell deines Ekzemers und schützt ihn auch noch vor den Mücken die das Ekzem auslösen.

Das heißt du bekämpfst die Ursache: die Mücken

und linderst die Folgen: Juckreiz

Hier findest du unseren Artikel mit ausführlichen Infos zur Fütterung von Schwarzkümmelöl:

7 Gründe warum du Schwarzkümmelöl an dein Pferd verfüttern solltest

Meine Empfehlung Schwarzkümmelöl von Makana

  • kaltgepresst
  • 100% reines Schwarzkümmelöl
  • von der Nigella Sativa Pflanze
  • mit Dosierhilfe

Fellpflege: Die richtige Pflege für Pferde mit Sommerekzem

Winterfell gründlich ausbürsten

Klingt banal, ist aber oft ein Thema: Winterfell, das nicht richtig ausgebürstet wird, juckt – das Pferd beginnt, sich zu schubbern und zu kratzen. Das kann die Ekzem-Symptomatik verschlimmern, kann aber auch schlicht dazu führen, dass ein Sommerekzem diagnostiziert wird, wo gar keines vorliegt.
Sind Pferd oder Reiter ungeduldig, kann der Fellwechsel schnell zur Qual werden – spezielle Bürsten, etwa ein Isländerstriegel oder der Furminator können hier Abhilfe schaffen.

Meine Empfehlung: FURminator

  • entfernt schnell und schonen Unterfell
  • optimal für den Fellwechsel
  • kein loses herumfliegen von Haaren

Spezielles Ekzemer-Shampoo, zum Beispiel von Zedan

Schweiß, Staub oder Schmutz, aber natürlich auch kleine Schuppen jucken auf der Haut – was für uns Menschen schon unangenehm ist, wird für Pferde, die sich nicht einfach selbst duschen können schnell zur Qual – und für empfindliche Ekzemer unerträglich.
Die Fell- und Hautpflege sollte also vom Frühjahr bis zum Herbst im Vordergrund stehen . Wer sein Pferd duschen möchte, sollte auf das richtige Shampoo achten – die beste Wahl ist ein spezielles Ekzemer-Shampoo, beispielsweise von Zedan.
Natürlich sind Spezialshampoos nicht unbedingt günstig. Alternativ kann man sein Pferd auch mit einem Drogerie-Shampoo waschen. Wichtig hierbei ist, dass das Shampoo PH-neutral ist und eine leicht rückfettende Wirkung hat – wir haben mit Shampoos der Marke SebaMed gute Erfahrungen gemacht. Von Produkten, die besonders süß riechen, würde ich allerdings dringend abraten: Diese können die Haut reizen und wirken anziehend auf Insekten.

  • mindert Irritationen und schützt vor Austrocknung
  • wirkt entzündungshemmend
  • lindert den Juckreiz

Bei offenen Stellen: Zink- und Heilsalbe

Manchmal helfen alle vorbeugenden Maßnahmen nicht und das Pferd hat sich trotz aller Pflege und Vorsorge aufgeschubbert und wundgekratzt. Dann hilft Heilsalbe, zum Beispiel Bepanthen. Alternativ kann man die Wunden vorsichtig mit Zinksalbe abtupfen.
Wenn die offenen Stellen verheilt sind, kann Pflegeöl, etwa von Weleda, oder ganz normales Babyöl helfen, die Haut schnell wieder geschmeidig zu machen, sodass sich keine fiesen Narben bilden und die Wunden erneut aufreißen.

  • unterstützt den natürlichen Regenerationsprozess der Haut
  • Vielseitig einsetzbar
  • auf natürlicher Basis

Die Kriebelmücke fernhalten: Ekzemerdecken, Fliegenspray & Co.

Auch wenn es nicht einfach ist: Man sollte versuchen, sich die fiesen Stechmücken so gut wie möglich vom Leib zu halten. Vor allem auf der Weide, beim Ausreiten oder wenn der Reitstall in der Nähe von Seen, Flüssen oder Wäldern ist, wird das oft schwierig – aber zum Glück gibt es auch hier ein paar Tipps.

Fliegenmaske

Zugegebenermaßen: Eine Fliegenmaske sieht wirklich fies aus. Die Masken gehen in jedem Fall über Augen und Ohren, einige Modelle sogar über den ganzen Kopf. Klassischerweise sind sie schwarz und werden am Halfter befestigt.
Was aussieht wie eine Foltermethode, hilft, die fiesen Insekten von Augen, Nüstern und Ohren fernzuhalten.

  • Augen- und Ohrenschutz
  • weich und elastisch
  • stabil
  • rutscht nicht

Fliegen- /Ekzemerdecke

Die wahrscheinlich effektivste Methode, um euer Pferd vor Stichen der Kriebelmücke zu schützen, ist eine Fliegen- beziehungsweise eine Ekzemerdecke. Diese sind entweder als Teilkörperdecken, ähnlich zu normalen Abschwitz- oder Winterdecken, oder als Ganzkörper-Schutz mit Halsteil erhältlich.
Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob euer Pferd mit Ganzkörper-Decke ruhig steht, würde ich empfehlen, eine Decke mit abnehmbarem Halsteil zu wählen – diese hat auch den Vorteil, dass ihr variieren könnt, wie dick ihr euer Pferd einpacken wollt.
Wer gern durch Wald und Wiesen reitet, sollte sich auch zum Reiten mit einer Decke ausstatten – denn gerade in Wäldern oder an Seen oder Flüssen gibt es besonders viele Mücken, die euer Pferd quälen können.

  • hält Fliegen gut ab
  • Pferde können sich gut darin bewegen
  • saugt sich nicht mit Wasser voll-trocknet schnell nach Regen
  • fällt groß aus! Lieber etwas kleiner bestellen

Fliegenausreitdecke mit Halsteil

  • hält Fliegen beim Ausritt ab
  • rutscht auch im Trab oder Galopp nicht
  • Halsteil kann man runterrollen

Mit Fliegen- und Insektenspray dem Sommerekzem zu Leibe rücken

Der beste Freund des Reiters – Fliegen- und Mückenspray. Hier heißt es: Viel hilft viel, ihr könnt das Spray also zusätzlich zu Decken, Masken & Co benutzen und auch gern mehrmals täglich aufsprühen. Aber vorsicht: Bitte nicht in offene Wunden, in die Nüstern oder in die Augen kommen lassen.

  • hält Fliegen und Bremsen ab
  • wirkt auch bei verschwitzten Pferden

Der richtige Stall für Pferde mit Sommerekzem

Eines möchte ich an dieser Stelle vorab loswerden: Niemand wird von euch verlangen, den Stall zu wechseln. Ein Stallwechsel bedeutet Stress für euer Pferd – und Stress kann das Ekzem nochmal verschlimmern. Wenn ihr aber ohnehin auf der Suche nach einem neuen Zuhause für eure Vierbeiner seid, könnt ihr bei der Auswahl eures neuen Stalls ja auf einige Punkte achten.
So kommen wir direkt zum ersten Punkt:

Ruhe im Stall

Euer Pferd soll sich natürlich nicht langweilen und auf keinen Fall 24/7 in der Box stehen, nur weil hier vielleicht die wenigsten Mücken zu finden sind. Es sollte aber dennoch dafür gesorgt sein, dass sich das Pferd wohl fühlt und entspannen kann.

Hygiene: Regelmäßig ausmisten

Dieser Punkt versteht sich eigentlich von selbst. Die Box sollte mindestens täglich, am besten sogar mehrmals täglich (etwa früh und nachmittags) gemistet und so sauber gehalten werden, wie nur irgendwie möglich. Das hält Fliegen und Mücken fern.

Keine Möglichkeiten zum Aufkratzen geben

Unsere Ponys sind wie kleine Kinder – wenn es juckt, wird gekratzt. In der Frage, ob sich das Pferd kratzen dürfen soll, scheiden sich die Geister. Ich bin kein Fan davon, den Pferden das jucken zu verbieten – tut man es doch, werden sie nur noch unruhiger, eben so, wie wir Menschen auch, wenn es irgendwo kribbelt oder kratzt.
Man sollte dennoch dafür sorgen, dass das Pferd sich möglichst nicht aufkratzen kann – also Koppelzäune, Boxentüren und Co. ungefährlich machen. Hier kann man kann kreativ werden und zum Beispiel mit Gummimatten oder Teppichen polstern. Achtet aber bitte darauf, dass die Polsterungen keine schädlichen Stoffe aufweisen, falls euer Pferd gern mal am Holz knabbert oder koppt.

Wenn nichts mehr geht: Tierarzt beim Sommerekzem

Bitte nicht falsch verstehen: Der Tierarzt ist nicht die letzte, sondern die erste Instanz beim Sommerekzem – denn mittels Blutbild kann überhaupt erst sichergestellt werden, ob euer Pferd wirklich Ekzemer ist, eine andere Krankheit oder einfach nur trockene Haut und Schuppen hat.
Die Behandlungsmöglichkeiten, die der Tierarzt dann hat, reichen von Cortison bis zur Eigenbluttherapie und sind nicht wirklich harmlos – deswegen auch „wenn nichts mehr geht“.

Glucocorticoide – Cortison als Spritzen und Tabletten

Wie schon gesagt: Cortison ist ein wirkungsvolles, aber starkes Medikament und hat – wie alle anderen Medikamente auch – Neben- und Wechselwirkungen. Es sollte deswegen nicht als einfaches Allheilmittel angesehen, sondern mit Vorsicht und dem nötigen Respekt behandelt und genutzt werden.
In besonders schlimmen Fällen kann Cortison aber schnell Abhilfe schaffen, lindert Juckreiz, Schwellungen und Unruhe und erfüllt so durchaus seinen Zweck.

Hyposensibilisierung / Desensibilisierung – schwierig, aber oft möglich

Über Hyposensibilisierung beim Pferd wird oft gestritten. Das Prinzip ist ähnlich wie beim Menschen: Das Pferd wird auf gewisse Allergene getestet und bekommt anschließend die, auf die es reagiert, in verdünnter Form gespritzt.
Die Spritzen erfolgen regelmäßig, bringen jedoch nicht direkt Besserung, im Gegenteil: Manchmal kann es zur Erstverschlimmerung kommen, ein Behandlungserfolg kann nicht garantiert werden. In schlimmen Fällen ist die Therapie aber dennoch einen Versuch wert.

Wir drücken die Daumen, dass es euren Vierbeinern bald wieder besser geht!

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