Du hast gerade dein Pferd von der matschigen Koppel geholt und da fällt es dir schon auf… krustige Stellen an den Fesseln. Kaum hast du das Wort „Mauke“ ausgesprochen, bekommst du schon lieb gemeinte Tipps wie du sie behandelst von allen Seiten der Stallgasse.

Leider wissen nur wenige Pferdebesitzer wie man das Fesselekzem richtig behandelt, was die Mauke verschlimmern kann und zu Schmerzen bei deinem Pferd führt. Nicht richtig behandelt, kann Mauke beim Pferd sogar chronisch werden und sich ausbreiten-damit das nicht passiert ist es wichtig die Anzeichen von der Krankheit frühzeitig zu erkennen und zu reagieren.

Doch was hilft wirklich und was ich tun, dass mein Pferd erst gar keine Mauke bekommt?

In diesem Artikel alles was du zur Mauke wissen musst-wie du sie frühzeitig erkennst, deren Behandlung und wie du verhinderst, dass sie überhaupt erst entsteht.

Was ist Mauke?

Mauke oder auch Fesselekzem genannt ist eine bakterielle Hauterkrankung in der Fesselbeuge von Pferden. Sie entsteht, wenn Bakterien in die Haut eindringen, sich ausbreiten und so schädigen.

Gerade im Herbst beziehungsweiße im Winter haben diese Bakterien ein leichtes Spiel. Das liegt daran, dass Pferde ursprünglich aus trockenen Steppengebieten kommen und ihre Haut eine dauerhafte Nässe nicht gut verträgt und somit für Bakterien angreifbar macht.

Mauke erkennen

Um die Krankheit zu erkennen musst du zunächst einmal Wissen wo sie auftritt: Sie tritt meist an den Hinterbeinen auf, gerade Pferde mit langem Behang sind anfälliger dafür. Um das Fesselekzem zu erkennen musst du also die Beine genauer die Fesselbeuge, deines Pferdes genauer unter die Lupe nehmen. Die Fesselbeuge findest du direkt über dem Hufballen deines Pferdes.

Ich kontrolliere die Fesselbeuge, wenn ich die Hufe auskratze. Beim aufheben des Hufs kann ich direkt sehen ob alles in Ordnung ist oder sich ein Schorf oder ähnliches gebildet hat.

Das erste Anzeichen ist eine Rötung der Fesselbeuge. Im weiteren Verlauf entstehen verfilzte Hautstellen mit verkrustetem Schorf sowie Verletzungen der Haut. Oft entsteht zwischen der Haut und dem darüber liegenden Schorf auch ein dickflüssiger Ausfluss.

Es kann auch vorkommen dass dein Pferd Schwellungen oder eine erhöhte Temperatur hat. Bei Druck oder Beugung der betroffenen Gliedmaßen reagiert dein Pferd empfindlich, weil es Schmerzen hat. Zudem kann Haarausfall auftreten, die Haut kann entzünden und rau aussehen. In schweren Fällen bricht die Haut auf und fängt an zu bluten. Dann entstehen die für rissige Fersen charakteristischen horizontalen Risse. Behandelst du die Mauke deines Pferdes falsch oder gar nicht führt die Krankheit durch die Anschwellung und Verdickung der Haut zu Einschränkungen im Bewegungsablauf und zur Lahmheit.

Hat mein Pferd Mauke? Die Checkliste

  • Rötungen der Fesselbeuge
  • verfilzte Stellen und verkrusteter Schorf in der Fesselbeuge ggf. mit Ausfluss
  • Schwellungen der Fesselbeuge und erhöhte Temperatur
  • Haarausfall an den betroffenen Stellen
  • raue und fahle Haut an den betroffenen Stellen
  • aufgebrochene und blutende Stellen in der Fesselbeuge
  • Empfindlichkeit oder Lahmheit

Die 5 Stadien von Mauke

1. leicht gerötete Haut

2. geschwollene, warme Stellen

3. Risse in der Haut, Wundflüssigkeit kann austreten

4. Bläschen-Bildung, schmierige Beläge, Schorf

5. Warzenbildung

Die verschiedenen Maukearten

Wie dir bestimmt schon aufgefallen ist, sieht sie nicht immer gleicht aus, das liegt daran, dass es verschiedene Maukearten gibt.

Man unterscheidet generell zwischen folgenden Arten:

  1. ekzematöse Mauke (nasse Mauke mit nässender und übel riechendem Hautausschlag)
  2. verruköse Mauke (trockene Mauke mit Krusten und Schorfbildung)
  3. Brandmauke (Schwellungen und Verdickungen der Haut)

Die Ursachen von Mauke

Durch die vermehrte Nässe im Winter können Böden im Paddock oder auf der Weide schwerer gesäubert werden. Das Ammoniak in Pferdeäpfeln und Urin im feuchten Boden greift die Haut an. Für das Fesselekzem können aber eine Vielzahl von Gründen verantwortlich sein:

  • falsche Haltung-ein feuchter Boden der nicht ausreichend abgeäppelt wird ist ein super Nährboden für Bakterien. Steht dein Pferd zu lange und oft im Schlamm, kann es die Krankheit begünstigen.
  • Eine falsche Fütterung. Zu viel Eiweiß und Stärke begünstigt Mauke.
  • Stress, beispielweise durch einen Stallwechsel oder starke Erschöpfung schwächen das Immunsystem.
  • Verursachen Sand, Stroh oder Heu kleine Risse an der Fessel, ist der Weg für Bakterien offen. Die Krankheit kann sich schneller ausbreiten. Deswegen gehören Kontrolle und Pflege der Fesseln bei mir zum Pflichtprogramm.
  • Ist die Box unhygienisch und schlecht gemistet, greift das nasse Einstreu, durchsetzt mit Urin und Kot, die Haut an. Deswegen immer gründlich misten und die nassen Stellen rausnehmen! Ich halte persönlich gar nichts von der Bildung einer Matratze. Eine Matratze bildet sich durch das nasse alte Stroh, das heißt man äppelt nur ab und streut nach. Vinci stand schon mal in einem Stall, in dem die Pferde auf Matratzen standen-er hat dort leider eine Mauke bekommen. Seit achte ich ganz genau darauf, dass in den Pensionsstellen auch die nassen Stellen entfernt werden.
  • Grasmilben-eine Mauke kann auch durch Milben entstehen.
  • Genetik-manche Pferderassen sind anfälliger für Mauke als andere. Kaltblüter und Pferde mit weißen Beinen sind generell anfälliger für Mauke.

Pferde mit Behang sind anfällig für Mauke

Mauke Vorbeugen

Carevallo

Damit erst gar keine Mauke entsteht, ist es am besten vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Die erste und wichtigste Maßnahme ist es die Haltung zu optimieren. Das heißt: Miste deine Box ordentlich und äpple den Paddock regelmäßig ab.

Wie ich oben schon sagte ist meist ein nasser, matschiger Paddock für Mauke verantwortlich. Leider lässt es sich bei uns in Deutschland im Winter kaum vermeiden, dass die Paddocks matschig werden. Es ist aber auch irgendwie doof das Pferd den ganzen Winter in der Box zu lassen, damit es keine Mauke bekommt. Ich stelle meine Pferde ganzjährig bei Wind und Wetter raus, damit trotzdem keine scjorfigen Stellen entstehen, wasche ich die Beine nach dem reinbringen und trockne sie mit einem Handtuch ab. So bleiben die Beine sauber und trocken.

Etabliere eine regelmäßige Kontrolle der Fesselbeuge in deine Putzroutine. Damit die Mauke nicht ausbrechen kann, solltest du die Anzeichen frühzeitig erkennen und beim putzen die Beine auf Verletzungen, Rötungen oder ähnlichem Untersuchen. Dann kannst du direkt handeln und dein Pferd versorgen.

Hat dein Pferd einen starken Behang, solltest du diesen kürzen-Tinker- und Friesenfans müssen hier ganz stark sein. Leider ist es so, dass der schöne Behang, die Entstehung von Mauke vergünstigt. Wer also auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich überlegen den Behang abzuschneiden. Zum einen kannst du so besser die Fesselbeuge auf Mauke kontrollieren und zum anderen reduzierst du die Gefahr, dass dein Pferd Mauke bekommt, indem du den Behang kürzt.

Zusammengefasst:

  • Box ordentlich misten
  • Paddock abäppeln
  • Beine trocken und sauber halten
  • Beine regelmäßig kontrollieren
  • Behang kürzen
  • Bedarfsgerechte Fütterung

Behandlung von Mauke

Beine trocken und sauber halten

Sobald du die ersten Anzeichen von Mauke erkennst, solltest du dein Pferd nicht mehr aufs matschige Paddock oder die feuchte Koppel stellen. Denn das A und O bei der Behandlung ist, die betroffenen Stellen so trocken und sauber wie möglich zu halten! Dazu gehört auch, den Stall und das Einstreu trocken und staubfrei zu halten und gegebenenfalls mehrmals täglich zu misten.

Mittel zur Behandlung

Ist die Mauke noch nicht zu weit fortgeschritten, kannst du dich herkömmlicher Mittel und Produkte bedienen. Verbessert sich der Zustand der Mauke allerdings nicht nach spätestens 14 Tagen, solltest du jedoch einen Tierarzt hinzurufen. Dieser kann dein Pferd dann gegebenenfalls mit Antibiotika oder Cortison behandeln.

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Die größten Behandlungsfehler

Oft hört man im Stall: Mach Melkfett auf die Mauke! Aber: Luftdichte Cremes wie Melkfett oder Babycreme wirken kontraproduktiv bei der Behandlung. Sie verschließen die Haut, die Bakterien sammeln sich unter dem Salbenfilm und können sich dort optimal verbreiten. Sobald die Wunden jedoch verheilt sind, kannst du zum Schutz der Haut auch Cremes wie Melkfett benutzen.

Hat dein Pferd bereits offene Stellen oder einen Schorf solltest du auf Gamaschen oder Bandagen die scheuern können verzichten.

Meist gestellte Fragen

Wie kann ich Mauke im Anfangsstadium erkennen?

Wie oben schon gesagt, erkennst du die Krankheit im Anfangsstadium an roten Stellen in der Fesselbeuge.

Warum hat mein Pferd Mauke?

Mauke kann verschiedene Gründe haben. Die typischen Gründe dafür sind:

  1. schlechte Haltung
  2. falsches Futter
  3. Genetik
  4. allgemeine schlechte gesundheitliche Verfassung/schlechtes Immunsystem

Welches Mittel ist das Beste gegen Mauke?

Meine Empfehlung ist das Spray von Ipa Plus.

Wie behandelt man Mauke beim Pferd?

Wenn dir die ersten Anzeichen auffallen, solltest du die betroffenen Bereiche sauber und trocken halten und mit einem Maukemittel einsprühen. Sollte die Mauke innerhalb von 14 Tagen nicht besser werden oder sehr ausgeprägt sein, solltest du unbedingt einen Tierarzt anrufen.

Wie sieht Mauke aus?

Mauke erkennst du an geröteten Stellen in der Fesselbeuge. Im weiteren Verlauf fallen die Haare aus und die Stellen werden krustig und teilweise mit einem Ausfluss.

Ich wünsche deinem Pferd eine gute Besserung und hoffe, dass ich dir mit diesem Artikel weiterhelfen kann 🙂

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