Ein gutes und passendes Gebiss zu finden ist gar nicht so einfach. Denn fast jeder hat seine eigene Meinung, welches Gebiss nun das Beste ist und echtes Fachwissen zu finden ist enorm schwer. Viele Reiter kaufen sich deswegen im Laufe der Zeit unzählige Gebisse bis sie endlich das perfekte Gebiss finden oder reiten jahrelang auf einem unpassendem Gebiss-zum Leid des Pferdes.

Zum einen sollte das Gebiss natürlich zu dir und deinem Reitstil passen aber noch wichtiger ist, dass das Pferd das Gebiss gut annimmt und bestenfalls auch mag. Da das Pferdemaul sehr sensibel ist, ist es wichtig, dass das Gebiss gut zu deinem Pferd passt. Es gibt so viele Mythen bei Gebissen wie z.B., dass ein doppelgebrochenes Gebiss besonders weich ist. Man hört ja auch immer überall hört das es besonders gut zur Jungpferdeausbildung sei und auch in Pferdefachgeschäften wird es gerne empfohlen. Doch weit gefehlt. Laut Christin Krischke von der Hofreitschule Bückeburg ist ein doppelt gebrochenes Gebiss schärfer als eine Stange!

Das beste und teuerste Gebiss ist quasi wertlos, wenn dein Pferd es doof findet.

Ich habe Vinci mal ein total teures ergonomisches und maulfreundliches Gebiss gekauft um ihm etwas gutes zu tun. Er lief mit dem Gebiss so schlecht, dass ich nach einer Woche aufgab und ihm wieder sein normales Gebiss in die Trense geschnallt habe. Seit dem liegt das gute Stück im Schrank.

200 Euro also mal schnell für ein Gebiss rausgeschmissen, was wir jetzt überhaupt nicht mehr nutzen.

Doch wie kann ich diese teuren Fehler vermeiden? Im laufe meines Reiterlebens habe ich einige Kniffe gelernt, wie ich es verhinderte teures Reitzubehör zu kaufen was ich überhaupt nicht brauche.

In diesem Artikel zeige ich dir wie du diese teuren Fehler vermeidest und ein passendes Gebiss findest.

Was ist ein Gebiss und wofür brauchen Pferde Gebisse?

Das Gebiss, auch Trense genannt, liegt in einer zahnfreien Lücke des Pferdemauls. Ein Gebiss besteht meist aus Metall oder Gummi und gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Verbindung zwischen Pferdemaul und Reiterhand.

Ein Gebiss soll die Hilfengebung des Reiters unterstützen und dafür sorgen, dass die Zügelhilfen direkt und präzise im Pferdemaul ankommen. Damit das Gebiss die gewünschte Wirkung so gut wie möglich erzielen kann, sind vor allem zwei Dinge wichtig.

Form und Größe müssen zur Anatomie des Pferdes passen. Außerdem muss es korrekt verschnallt werden.

Es gibt viele unterschiedliche Gebisse, in verschiedenen Dicken, Ausführungen und Materialien. Die Wahl des Gebisses hängt vorrangig vom Verwendungszweck und dem Ausbildungsstand von Pferd und Reiter ab.

Tritt beim Reiten ein Problem, insbesondere bezüglich der Durchlässigkeit auf, wird gerne nach einem neuen Pferdegebiss gesucht. Was jedoch niemals die erste Lösung sein sollte, denn das Gebiss dient nur zur Unterstützung.

Voraussetzung ist immer eine feine Reiterhand und ein durchlässiges Pferd.

In 4 Schritten zum passenden Gebiss

1. Schritt-Die richtige Größe

Wie bereits oben erwähnt, sollte das Gebiss immer perfekt zu deinem Pferd passen. Das heißt es sollte weder zu lang, noch zu kurz sein oder zu dick oder dünn. Ein zu langes Gebiss schlackert im Pferdemaul herum und kann auf die Zähne schlagen, was sehr unangenehm ist. Ein zu kurzer Gebiss hingegen kann die empfindlichen Lefzen einklemmen. Deswegen ist es wichtig immer die perfekte Länge auszumessen.

Die Gebissweite

Bei korrekter Verschnallung sollte rechts und links nicht mehr als 0,5 cm Platz zwischen Maulwinkel und Gebissring/Seitenteil sein. Bei Wassertrensen sollte der Gebissring frei durch das Ringloch gleiten können und die Maulwinkel nicht einklemmen. (LPO 2018, S. 289)

Was viele nicht wissen ist, dass Gebisse mit festen Seitenteilen (z. B. Olivenkopf- und D-Ring Gebisse, Schenkeltrensen und Pelhams) immer eine Nummer kleiner gewählt werden sollten als Wassertrensen. Die optimale Wirkung dieser Gebisse wird erzielt, wenn das Seitenteil relativ dicht am Maulwinkel anliegt. Das Gebiss liegt dadurch ruhiger im Pferdemaul und mithilfe der anliegenden Seitenteile kann eine zusätzliche seitliche Einwirkung erzielt werden.

Doch wie misst man die Gebisslänge aus?

Am einfachsten geht das mit ein paar Gebissen die man sowieso zuhause hat oder Gebissen von Stallkollegen. Es spielt dabei keine Rolle, um was für Gebisse es sich handelt. Es ist nur wichtig, dass du die Größe der Gebisse kennst. Wenn du ein paar Gebisse in verschiedenen Größen hast, kannst du ausprobieren welche Größe deinem Pferd am besten passt.

Wenn du keine Gebisse zum ausprobieren hast, kannst du auch einfach einen Gartenschlauch (oder ein anderen weiches Material) auf eine Länge von ca. 15 Zentimeter kürzen. Dabei ist es wichtig, dass am Schlauch keine scharfen Kanten sind. Du misst die Maulbreite in dem du den Schlauch so einlegst, wie das Gebiss und dir eine kleine Markierung machst, wo der Schlauch aus dem Maul austritt.

Von der Marke Sprenger gibt es zum Beispiel auch eine Messschablone, diese wird im nachfolgenden Video benutzt um die richtige Größe auszumessen.

Die Gebissstärke

Die Dicke des Gebisses sollte unbedingt an die anatomischen Gegebenheiten des Pferdes angepasst werden. Das Gebiss sollte weder zu dünn noch zu dick sein. Der Mythos, dass ein dickeres Gebiss besonders weich ist stimmt nicht. Wenn ein zu dickes Gebiss gewählt wird, besteht die Gefahr, dass Druck auf den empfindlichen Gaumen ausgeübt wird. Dadurch können Druckstellen und Verletzungen entstehen. Zudem ist der ständige Druck unangenehm für das Pferd und kann zu Kopfschlagen, Aufsperren des Maules oder „sich auf die Hand legen“ führen.

Gerade durch die Zucht werden die Maulspalten von Pferden immer kleiner und flacher und somit sind viele Gebisse einfach zu dick. Auch die Größe des Pferdes, sagt nichts über die Größe der Maulspalte aus-auch große Pferde können kleine Maulspalten haben.

Ein zu dünnes Gebiss ist jedoch auch nicht ideal, da hier die Druckverteilung punktueller ist und das Gebiss schärfer macht. Deswegen solltest du immer prüfen wieviel Platz im Pferdemaul ist um die richtige Gebissstärke zu finden.

Ganz einfach geht das mit dem so genannten „2-Finger-Test„. Du legst einfach Zeige- und Mittelfinger an die zahnlose Stelle direkt im Mundwinkel deines Pferdes in die auch das Gebiss kommt. Du schiebst die Zunge zur Seite und wartest bis dein Pferd anfängt zu kauen oder zwischendurch die Schneidezähne zusammenkommen. Wenn dein Pferd nur wenig Platz im Maul hat, spürst du Druck auf beiden Fingern. Die empfohlene Gebissstärke liegt dann bei 14-16mm. Bei einem größeren Maulspalt, solltest du wenig bis gar keinen Druck auf deinen Fingern spüren. Hier liegt die empfohlene Gebissstärke bei 16-18mm. Wenn du genau wissen möchtest wieviel Platz bei deinem Pferd im Maul ist, kannst du beim nächsten Termin auch einfach deinen Pferdezahnarzt um Rat fragen. Der kann dir diese Frage ganz genau beantworten.

2. Schritt-Das Mundstück

Kommen wir nur zum eigentlichen Gebiss den nicht nur die Größe, sondern auch das Mundstück sollte gut zu deinem Pferd, dem Reitstil und dem Ausbildungsstand von Pferd und Reiter passen. Die verschiedenen Mundstücke haben verschiedene Wirkungsweisen und sind auch unterschiedlich scharf. Vorweg möchte ich noch einen Mythos aufklären und zwar:

Stangen sind nicht grundsätzlich scharf!

Es kommt bei Gebissen auch wesentlich auf die Handhabung und Passform an.

Der Klassiker-Das einfach gebrochene Gebiss

Das einfach gebrochene Gebiss ist das in Deutschland meist verwende Gebiss und laut LPO sowohl in Spring- als auch Dressurprüfungen erlaubt.

Einfach gebrochene Gebisse sind wie der Name schon sagt ein mal in ca. der Mitte gebrochen. Es leitet die Zügelhilfen über die Zungenränder und Unterkieferknochen an die Unterkieferlade weiter. Da sich die Schenkel unabhängig von einander bewegen ist eine einseitige Hilfengebung möglich. Bei Zügelzug stellt sich das Gelenk in der Mitte des Gebisses leicht auf und der Druck auf die Zungenränder nimmt zu. Durch das Aufstellen des Gebiss kommt es jedoch wie lange angenommen nicht zum sogenannten „Nussknackereffekt“ bei dem die unteren Laden eingeklemmt werden und das Gelenk des Gebisses in den Gaumen drückt. Nur wenn das Gebiss deutlich zu groß oder zu dick ist, kann es gegen den Gaumen drücken. Jedoch drückt das einfach gebrochene Gebiss vor allem punktuell auf die äußeren Zungenränder und die Unterkieferlade, was bei einer starken Hand sehr unangenehm für das Pferd ist.

Da die meisten Gebissschenkel einfach gebrochener Gebisse unterschiedlich lang sind, wird auf einer Seite mehr Druck ausgeübt. Deswegen solltest du dein einfach gebrochenes Gebiss regelmäßig umdrehen. Außnahmen hiervon sind die Turnado oder Dynamic RS-Gebisse von Sprenger, diese wurden so gefertigt, dass der Druck auf beiden Zungenränder gleichmäßig ankommt.

Vorteile:

  • Zugelassen auf Turnieren
  • Stellung und Biegung möglich

Nachteile:

  • müssen regelmäßig gedreht werden

Produktempfehlung einfach gebrochenes Gebiss

Einfach gebrochen Wassertrense

  • Kaugan fördert Kautätigkeit
  • muss gedreht werden
  • für Reitanfänger empfehlenswert

Einfach gebrochen Turnado

  • Sensogan fördert Kautätigkeit
  • muss nicht gedreht werden

Nicht so weich wie angenommen-Das doppelt gebrochene Gebiss

Doppelt gebrochene Gebisse werden gerne zur Ausbildung junger Pferde genutzt, da sie als besonders weich gelten. Auch in Pferdefachgeschäften wird einen sehr oft das doppelt gebrochene Gebiss als sehr Pferdefreundlich empfohlen. Das stimmt jedoch nicht so ganz. Der Druck verteilt sich zwar im Maul besser als beim einfach gebrochenen Gebiss, jedoch entsteht immer noch punktueller Druck. Denn du hast zwei Gelenke und ein Mittelstück. Die Druckverteilung läuft über die Zungenbreite verteilt auf die Unterlade. Das Gebiss bewegt sich in alle Richtung bei Aufnahme des Zügels, somit ist eine einseitige Hilfengebung mit dem Zügel möglich.

Außerdem kann das Gebiss bei starkem Zügeldruck auch sehr stark auf die Laden wirken. Bei beidseitigem, zu starkem Druck wird die Zunge eingequetscht.

Dein Pferd kann diesem Druck nicht wie beim einfach gebrochenen Gebiss entgehen, wenn es das Gebiss gegen den Gaumen drückt. Das doppelt gebrochene Gebiss ist auf Turnieren zugelassen und eignet sich somit sowohl für Spring- als auch Dressurreiter gut.

Vorteile:

  • Stellung und Biegung möglich
  • Druck verteilt sich besser als beim einfach gebrochenem Gebiss
  • Zugelassen auf Turnieren

Nachteile:

  • kann Zunge stark einquetschen
  • Pferd kann dem Druck nicht entgehen

Produktempfehlung doppelt gebrochen

Doppelt gebrochen Wassertrense

Sprenger Novocontact Wassertrense 14mm- doppelt gebrochen Sensogan

  • Sensogan fördert Kautätigkeit
  • weichere Einwirkung durch ovale Form als bei herkömmlichen doppelt gebrochenen Gebissen
  • Zügelhilfen kommen nicht so direkt und präzise an und deswegen kann eine unruhige Hand dadurch ausgeglichen werden

Doppelt gebrochen Olivenkopf

Sprenger KK Ultra Olivenkopftrense Sensogan 16 mm

  • Sensogan fördert Kautätigkeit
  • Direkte Übertragung Zügelhilfen und deswegen eher für fortgeschrittene Reiter

Zu unrecht verurteilt-Stangengebisse

Stangengebisse gibt aus in vielen verschiedenen Materialien und in unterschiedlichen Formen. Die Auswahl ist riesig und je nach Modell kann sich die Wirkungsweise enorm unterscheiden. Sie besitzen ein durchgängiges, ungebrochenes Mundstück, das unterschiedliche Formen haben kann. Es gibt sie mit geradem Mundstück oder mit unterschiedlich stark ausgeprägter Zungenfreiheit. Zungenfreiheit bezeichnet die Wölbung in der Mitte.

Stangengebisse eignen sich, je nach Ausführung, für sensible bis hin zu sehr starken Pferden. Der Reiter sollte bei der Verwendung von Stangen jedoch in der Lage sein, sein Pferd mit den Schenkel- und Gewichtshilfen durch die Wendung zu reiten. Da der erfolgreiche Einsatz von Stangengebissen von einer gleichmäßigen Verbindung zu beiden Reiterhänden abhängt. Ist der Reiter nicht in der Lage zügelunabhängig zu reiten und zieht an einer Seite des Gebisses stark, verkantet sich die Stange und quetsch eine Seite der Zunge ein. Deswegen ist das Stangengebiss eher für fortgeschrittene Reiter und Pferde empfehlenswert die gut an den Hilfen stehen.

Lange habe ich die Finger von Stangen gelassen, da ich gedacht habe sie sind besonders scharf. Ich habe jedoch erst ein Interview mit Christin Krischke von der Hofreitschule Bückeburg gesehen und dort hat sie die verschiedenen Gebissarten und ihre Wirkungsweisen vorgestellt, was meine Meinung zu Stangen komplett änderte.

Druckpunkte Test

Sie hat einen Test gemacht, den du Zuhause ganz einfach nachmachen kannst. Und zwar brauchst du dafür ein doppelt und ein einfach gebrochenes Gebiss und eine Stange, ein Seil und ca. 3kg Gewicht. Das Gewicht soll den Zügeldruck darstellen, welcher beim Reiten auf das Pferdemaul wirkt. Wenn du nun das Seil an den Gebissen befestigst und das Gewicht einhängst, kannst du in der Handfläche spüren, wie sich das Gewicht verteilt. Die Testperson fand die Stange am angenehmsten, da sich das Gewicht und somit der Druck gleichmäßig in der Handfläche verteilt.

Pferde die keine gute Balance haben und sich gerne verwerfen, kommen nach meiner Erfahrung gut mit einer Stange zurecht. Zudem können mit einer Stange gut aufrichtende Hilfen gegeben werden.

Vorteile:

  • Der Druck wird nicht punktuell auf die Zungenränder oder die Laden ausgeübt, sondern flächendeckend.
  • aufrichtende Hilfen einfach möglich

Nachteile:

  • Das Erarbeiten von Stellung und Biegung ist mit starren Stangengebissen gar nicht und mit biegsamen Stangengebissen nur bedingt möglich.
  • nur für fortgeschrittene Reiter empfehlenswert

Doch Stangengebiss ist nicht gleich Stangengebiss. Es gibt sowohl starre, als auch flexible Stangengebisse, die sich in ihrer Wirkung unterscheiden.

Starre und gerade Stangengebisse

Ein starres, gerades Stangengebiss verteilt den Druck auf die gesamte Zunge, auch bei hingegebenem Zügel wird bereits ein leichter Druck auf die Zungenbreite ausgeübt. Im Vergleich zu gebrochenen Gebissen gelangt bei geraden Stangen weniger Druck auf die Zungenränder.

Produktempfehlung starres Stangengebiss

Sprenger Stangengebiss Sensogan Wassertrense 16 mm

  • Sensogan fördert die Kautätigkeit
  • nur für fortgeschrittene Reiter mit gut ausgebildeten Pferden

Sweet Iron Olivenkopfgebiss Stange 12 mm

  • aus Sweet Iron
  • regt Kautätigkeit an
  • nur für fortgeschrittene Reiter mit gut ausgebildeten Pferden

Flexible und gerade Stangengebisse

Flexible Stangengebisse, bei denen sich die Gebisshälften unabhängig voneinander bewegen, üben ebenfalls gleichmäßig Druck auf die Zunge aus. Jedoch wird der Druck zu den Zungenrändern hin stärker, sobald der Zügel angenommen wird. Flexible Stangengebisse sind vor allem für Pferde geeignet, die sich nur gelegentlich festmachen und gegen die Reiterhand gehen. Häufig werden sie auch von sensiblen Pferden gut angenommen, nicht zuletzt weil flexible Stangengebisse fast ausnahmslos aus eher weichen Materialien wie Kunststoff, Gummi oder Leder gefertigt werden.

Produktempfehlung flexible und gerade Stangengebisse

Sprenger HS Gummi Stangengebiss 20mm

  • HS-Edelstahl Rostfrei
  • Wassertrense
  • Gummi sollte nur bei Pferden mit ausreichendem Speichelfluss verwendet werden
  • nur für fortgeschrittene Reiter mit gut ausgebildeten Pferden

Busse Everline Kunststoff-Stangengebiss Double Flexi

  • Mischung aus gerader Stange und Stange mit Zungenfreiheit
  • mit Geschmack (soll Kautätigkeit anregen)
  • nur für fortgeschrittene Reiter mit gut ausgebildeten Pferden

Stangengebisse mit Zungenfreiheit

Kaum ein Begriff ist so leicht misszuverstehen wie der der Zungenfreiheit. Zungenfreiheit hört sich erst mal total Pferdefreundlich an- ist sie aber nicht.

Die Zungenfreiheit bezeichnet die Auswölbung der Stange nach oben. Er basiert auf der langen vorherrschenden Annahme, dass die Zunge Platz benötige und soll die Zunge entlasten. Eine hohe Zungenfreiheit kann aber in den Gaumen drücken und übt punktuellen Druck aus. Bei Druck auf dem Zügel entsteht vermehrt Druck auf die äußere Zunge. Da das Gebiss weniger Auflagefläche hat entsteht auch vermehrt Druck in der Mitte der Zunge.

Gebisse mit Zungenfreiheit werden deshalb gerne für Pferde verwendet die gegen die Hand gehen. Da es durch die Druckpunkte daran gehindert wird stark zu werden.

Bei der Wahl eines Gebiss mit Zungenfreiheit solltest du darauf achten, dass die Zungenfreiheit weiche Übergänge hat und keine scharfen Kanten. Sonst sind die Druckpunkte auf der Zungenseite sehr stark. Außerdem sollte die Zungenfreiheit leicht nach vorne geneigt sein, damit kein Druck im Gaumen entsteht.

Produktempfehlung Stangengebiss mit Zungenfreiheit

Sprenger CM Stangengebiss Sensogan 16mm

  • Sensogan fördert die Kautätigkeit
  • nur für fortgeschrittene Reiter mit gut ausgebildeten Pferden

Spenger Satinoc cm Stangengebiss 14 mm

  • ergonomisch
  • aus rostfreiem Edelstahl
  • gleichmäßigere Druckverteilung
  • nur für fortgeschrittene Reiter mit gut ausgebildeten Pferden

Lock-Up Gebisse/Arretierende Gebisse

Eine interessante hybride Lösung sind arretierende Gebisse. Arretierende Gebisse oder auch Ausbildungsgebisse genannt sind doppelt gebrochene Gebisse die ab einem bestimmten Winkel blockieren und zur Stange werden. Leider sind diese Gebisse bisher nicht auf Turnieren zugelassen.

Das bedeutet ganz einfach, dass der Effekt bei lockerer Verbindung und Einwirkung durch den Reiter vergleichbar ist mit einem normalen doppelt gebrochenen Gebiss. Wird das Pferd stark oder muss der Reiter stärker einwirken, wirkt es wie ein Stangengebiss deutlicher auf die Zunge ein. Wird die Verbindung zwischen Pferd und Reiter wieder leichter, reagiert das Gebiss wieder wie eine normale gebrochene Wassertrense. Vorteil dieser Gebisse ist, dass sie die Zunge nicht wie normale doppelt gebrochene Gebisse einquetschen, eine einseitige Einwirkung jedoch trotzdem möglich ist.

Solche Gebisse eignen sich für Korrekturzwecke bei Ahnlehnungsproblemen oder für Pferde, bei denen man situationsbedingt manchmal stärker einwirken muss. Das vielfältig einsetzbare Mundstück gibt es auch in Kombination mit diversen Seitenteilen, zum Beispiel als D-Ring Gebiss, Schenkeltrense oder Pelham.

Produktempfehlung Lock-Up Gebisse

Sprenger Max-Control 3-Typ Gebiss Stahl 16 mm

  • HS-Edelstahl Rostfrei
  • Wassertrense
  • Maulwinkelschonend
  • Blockiert ab einem bestimmten Winkel und wirkt ähnlich einer Stange
  • Stangenwirkung setzt erst ein, wenn das Pferd gegen die Hand geht oder stark wird.
  • Effekt lässt sofort nach, wenn das Pferd wieder nachgibt.
  • Universell einsetzbar mit 3 verschiedenen Verschnallungsmöglichkeiten.
  • Ausbildungs- und Korrekturgebiss für erfahrene Reiter mit feiner Hand

Sprenger Max-Control Wassertrense Stahl 16 mm

  • HS-Edelstahl Rostfrei
  • Wassertrense
  • Blockiert ab einem bestimmten Winkel und wirkt ähnlich einer Stange
  • Stangenwirkung setzt erst ein, wenn das Pferd gegen die Hand geht oder stark wird.
  • Effekt lässt sofort nach, wenn das Pferd wieder nachgibt.
  • Ausbildungs- und Korrekturgebiss für erfahrene Reiter

Fazit Mundstück

3. Schritt-Die Seitenteile

Nicht nur das Mundstück, sondern auch die Seitenteile variieren bei Gebissen. Je nach Mundstück liegt das Gebiss ruhiger im Maul oder es kann z.B. auch eine Hebelwirkung erzielt werden.

Der Klassiker-Ringtrense/Wassertrense

Die Ring- oder Wassertrense gehört zum Standard und hat einen durchlaufenden Ring der sich drehen kann. Wassertrensen wirken nur auf Zug, es entsteht dabei Druck auf den Unterkiefer. Der Name der Wassertrense kommt davon, dass die Pferde auch trotz dieses Gebisses im Maul noch trinken können.

Durch die beweglichen Ringe kann eine unruhige Reiterhand gering abgefedert bzw. ausgeglichen
werden. Durch das durchgleiten des Ringes kommen die Hilfen eher zeitversetzt und nicht so genau an. Für Reitanfänger hat das den Vorteil, dass es ihre unruhige Hand ausgleicht. Für fortgeschrittene Reiter ist das jedoch ein Nachteil, da die Hilfen nicht so gezielt und genau ankommen. Zudem ist es dem Pferd möglich das Gebiss durch Anspannen der Zunge etwas anzuheben und dadurch zu starkem Druck durch Zügelanzug kurzfristig ausweichen. Deswegen eignen sich Ring- bzw. Wassertrensen gut für Reitanfänger. Grundsätzlich sind sie jedoch für jedes Pferd und jeden Ausbildungsstand geeignet.

Produktempfehlung Wassertrense

Sprenger Novocontact Wassertrense 14mm- doppelt gebrochen Sensogan

  • Sensogan fördert Kautätigkeit
  • weichere Einwirkung durch ovale Form als bei herkömmlichen doppelt gebrochenen Gebissen

Sprenger einfach gebrochen Turnado Wassertrense

  • Sensogan fördert Kautätigkeit
  • muss nicht gedreht werden
  • für Reitanfänger empfehlenswert

Für feine Hilfen-Olivenkopf-, D-Ring- und Schenkeltrensen

Auch diese Trensen wirken wie die Wassertrense auf Zug über die Zunge auf den Unterkiefer des Pferdes. Da das Mundstück fest am Ring angebracht ist, liegen sie ruhig im Pferdemaul und die Zügelhilfen werden direkt übertragen. Du kannst deshalb mit diesem Gebiss keine unruhige Hand ausgleichen.

Durch die weichen Übergänge zu den Seitenteilen sind diese Gebisse besonders maulwinkelschonend, da hier nichts eingeklemmt werden kann. Dadurch das der Ring nicht durch das Gebiss rutscht, kannst du die Lefze nicht einklemmen. Außerdem besteht durch die Auflagefläche der Seitenteile eine zusätzliche seitliche Anlehnung, die z.B. das Reiten von Wendungen und die Begrenzung am äußeren Zügel erleichtert (verwahrende Zügelhilfe).

Hierbei gilt: Je größer die Kontaktfläche zwischen Seitenteil und Lefze, desto größer ist auch die seitliche Einwirkung. Deswegen werden Schenkeltrensen gerne verwendet um gezielt an Stellung und Biegung zu arbeiten.
Diese Gebisse eignen sich besonders für Pferde mit empfindlichen Maulwinkeln, für Pferde, die dazu neigen über die Schulter auszubrechen oder für Pferde, die unruhig im Maul sind und mit dem Mundstück einer Ringtrense zu sehr „spielen“ oder Headshakern.

Produktempfehlung Gebisse mit festen Seitenteilen

Sprenger Novocontact Olivenkopftrense Sensogan 16 mm, einfach gebrochen

  • Sensogan fördert Kautätigkeit
  • Ovale Form vergrößert die Auflagefläche auf der Zunge für eine weiche Einwirkung
  • zur Verbesserung der Anlehnung bei sehr sensiblen Pferden, die nicht richtig an die Hand herantreten
  • Maulwinkelschonend

Sprenger Dynamic RS Schenkeltrense Sensogan 16 mm

  • Sensogan fördert Kautätigkeit
  • muss nicht gedreht werden
  • Seitliche Begrenzung unterstützt beim Reiten von Wendungen, insb. bei Pferden, die dazu neigen über die Schulter auszubrechen.
  • Maulwinkelschonend

Mit Einwirkung auf das Genick-Multi Ring-, 3-Ring- und Fillistrensen

Diese Trensen wirken im Gegensatz zu der Olivenkopf oder Wassertrense bei Zügelanzug nicht nur auf den Unterkiefer sondern auch auf das Genick. Dadurch kannst du bei stark werdenden und sich nach oben entziehenden Pferden mehr Kontrolle erlangen, denn durch den Druck auf das Genick reagieren die meisten Pferde mit Herabsenken des Kopfes. Für Pferde, die sich eher nach unten entziehen und dazu neigen sich zu verkriechen, sind diese Gebisse deshalb nicht geeignet.
Die Fillistrense wird gerne für Dressurpferde genutzt um sie auf die Kandare vorzubereiten.


Bei 3-Ring Gebissen ist der Effekt am deutlichsten, da die Hebelwirkung durch die Länge des Seitenteils noch größer ist. Bei Verwendung von zwei Zügelpaaren erzielt du die beste Wirkung und du kannst gezielt einwirken. Der Hauptzügel im großen Ring wirkt auf Zunge und Unterkiefer, das zweite Zügelpaar, verschnallt im unteren Ring, kann bei Bedarf über das Backenstück Druck auf das Genick ausüben. Voraussetzung hierfür ist natürlich eine geübte und gefühlvolle Reiterhand.

Diese Gebisse sind meiner Meinung nach allgemein nichts für Reitanfänger und sollten nur von Profis verwendet werden.

Produktempfehlung Gebisse mit Genickeinwirkung

Sprenger RS UNIVERSAL Sensogan 16 mm

  • Sensogan fördert die Kautätigkeit
  • 4 verschiedene Verschnallmöglichkeiten
  • Die Hebelwirkung des Gebisses wird je nach Verschnallung verstärkt
  • Bei Verwendung eines Kinnriemens wird der Druck auf das Genick begrenzt und zusätzlich auf den Unterkiefer eingewirkt.

Sprenger KK Ultra Fillistrense 16 mm

  • Sensogan fördert die Kautätigkeit
  • 45°-Neigung des Mittelstücks ermöglicht präzise Einwirkung
  • Maulwinkelschonend
  • hilft bei Aufrichtungsproblemen
  • keine Hebelwirkung (da keine Kinnkette)

Mit Hebelwirkung-Pelham und Kandare

Das Kandarengebiss ist ein spezielles Stangengebiss für Pferde, welches im Dressursport ab Klasse L zum Einsatz kommen kann. Diese Gebisse wirken auf drei verschiedene Punkte am Pferdekopf: über die Zunge auf den Unterkiefer, durch Hebelwirkung der seitlichen Anzüge auf das Genick sowie über die Kinnkette auf den Unterkiefer. Die Zügelhilfe wird also auf die verschiedenen Druckpunkte am Pferdekopf verteilt. Bei der Kandare reitest du statt mit 2 mit 4 Zügeln. Die Zügel können dabei unterschiedlich geführt werden.

Mit entsprechend feiner Hand und reiterlichem Können kann mit einer Kandare sehr fein geritten werden. Diese Gebisse können jedoch durch die Hebelwirkung sehr scharf werden und auch Schaden anrichten. Sie sind daher nur von Profis zu benutzen die eine unabhängige und feine Hand haben und außerdem wissen wie man eine Kandare richtig einsetzt.

Die Kandare ist entwickelt worden, um eine gegenüber der Trense vermehrte und verfeinerte Einwirkung auf das Pferd zu ermöglichen, vor allem bei einhändiger Zügelführung. Sie ist nicht geeignet, Pferde am Durchgehen zu hindern. Niemals sollten solche Gebisse verwendet werden, weil man sein Pferd nicht unter Kontrolle hat.


Eine korrekte Grundausbildung und Rittigkeit sollten Voraussetzung für die Verwendung eines Pelhams oder einer Kandare sein.

Deswegen spricht man auch von der „Kandarenreife“. Reiter und Pferd müssen zur Erlangung der Kandarenreife einen fortgeschrittenen Ausbildungsstand haben. Und so sollte es für Pferd und Reiter ein großer Schritt in der Ausbildung sein, wenn der Kandarenzaum zum Einsatz kommt. Bevor du dir also eine Kandare zulegst, sollte dein Pferd problemlos alle Lektionen auf Trense gehen und dabei durchlässig sein.

Da der Unterkiefer des Pferdes sehr empfindlich ist, empfehle ich dir ein Polster für die Kinnkette zu nutzen.

Produktempfehlung Gebisse mit Hebelwirkung

Sprenger HO Reitkandare Sensogan 14 mm

  • Sensogan fördert die Kautätigkeit
  • drehbar und dadurch kein Verkanten bei einseitigen Zügelhilfen
  • zu der Kandare sollte eine Unterlegtrense gewählt werden
  • die Kandare sollte einen halben bis ca einen cm schmaler als die Unterlegtrense sein
  • Seitenteile der Kandare sollten dicht am Maulwinkel abschließen
  • laut LPO muss das Kandarengebiss mind. 14 mm dick sein und die Unterlegtrense mind. 10 mm dick

Sprenger Dynamic RS Pelham Sensogan 16mm

  • Sensogan fördert die Kautätigkeit
  • kann 30 Tage getestet werden
  • ergonomische Form
  • Hebelwirkung kann durch Verschnallung variieren
  • kann auch mit 2 Zügelpaaren geritten werden

Fazit Seitenteile

Empfehlenswert für Reitanfänger ist die Wassertrense, diese gleicht durch den durchgleitenden Ring eine unruhige Hand und kleinere Fehler aus. Jedoch kommen die Hilfen nicht so genau an.

Wenn du schon etwas fortgeschrittener bist und möchtest, dass deine Hilfen ohne Umwege ankommen, kannst du zu einem Gebiss mit einem festen Seitenteil wie z.B. der Olivenkopftrense greifen. Schenkeltrensen eignen sich gut für Pferde die über die Schulter ausbrechen, denn die langen Schenkel geben dem Pferd eine Linie. Auch Pferde mit empfindlichen Maulwinkeln profitieren von Gebissen mit festen Seitenteilen.

Fortgeschrittene Reiter mit einem unabhängigen Sitz und einer feinen Hand, die noch gezieltere Hilfen geben möchten können auf Gebisse mit Hebelwirkungen und auf das Genick zurückgreifen.

4. Schritt-Das Material

Zu guter Letzt kannst du dir noch das Material aussuchen. Neben klassischen Metallgebissen gibt es auch Gebisse auf Kunststoff, Leder, Gummi und Kupfer. Die Materialien unterscheiden sich vor Allem in der Festigkeit und sogar dem Geschmack. Das Ziel bei der Wahl des Materials sollte sein, dass dein Pferd sich damit wohlfühlt.

Langlebig und Robust-Metallgebisse

Metallgebisse sind langlebig, fest und unkompliziert in der Pflege. Deswegen greifen viele Reiter gerne zu dem Klassiker. Jedoch ist ein Metallgebiss nicht gleich ein Metallgebiss, denn es gibt enorme Unterschiede in Sachen Qualität, Schwere und Geschmack. Ich stelle dir deshalb hier die gängigsten Metallgebisse vor.

Kupfergebisse

Sehr beliebt sind Gebisse mit Kupferlegierung. Aufgrung der Oxidationseigenschaft eignet sich Kupfer gut als Gebiss, denn dadurch wird die Kautätigkeit angeregt. Da Kupfer in Reinform jedoch zu weich wäre, wird es durch Zusätze härter gemacht. Kupfergebisse kannst du meist an der goldenen Farbe erkennen.

Es gibt jedoch auch Legierungen mit Kupfer die die Kautätigkeit trotzdem fördern. Beispiele sind Materialien wie Sensogan oder Aurigan von Sprenger, diese Materialien wurden speziell für den Gebrauch im Pferdemaul entwickelt. Sensogan ist eine Legierung aus Kupfer, Mangan und Zink und schmeckt leicht süßlich. Aurigan besteht aus Kupfer, Silizium und Zink. Beide Materialien sollen den Speichelfluss fördern und so die Kautätigkeit des Pferdes anregen. Der Unterschied der Materialien ist, das Sensogan die Kautätigkeit gezielter anregt. Aurigan jedoch aufgrund seines geringeren Kupfergehalts pflegeleichter und länger glänzend bleibt. Sensogan läuft schnell an, was jedoch für mich nicht so wichtig ist, da das Gebiss sowieso im Pferdemaul liegt.

Ich selbst besitze ein Sensogangebiss und bin absoluter Fan und kann euch dieses Material empfehlen. Da du momentan im Sprenger Testcenter bei Reitstiefel Kandel die Sensogangebisse kostenlos 30 Tage testen kannst, solltest du dieses Angebot auf jeden Fall nutzen und dich da durch die Gebisse testen. Meiner Meinung nach gibt es sowieso keinen besseren Gebisshersteller als Sprenger.

Vorteile:

  • Kautätigkeit wird gefördert
  • robust und stabil
  • langlebig

Nachteile:

  • pflegeintensiver als herkömmliche Edelstahlgebisse
  • meist etwas teurer

Produktempfehlung Gebisse Kupfer

Sprenger Wassertrense Aurigan

  • aus Aurigan
  • Wassertrense
  • gutes Standardgebiss für Einsteiger
  • auf Turnieren zugelassen

Sprenger Wassertrense Sensogan 18 mm

  • aus Sensogan
  • Wassertrense
  • Ringe auch in Sensogan erhältlich (finde ich persönlich schöner) da Einheitlich
  • gutes Standardgebiss für Einsteiger
  • auf Turnieren zugelassen

Edelstahlgebisse

Gebisse aus Edelstahl sind meist mit einer Legierung aus Eisen, Chrom und Nickel überzogen. Edelstahlgebisse sind am unkompliziertesten in der Pflege, robust und sehen lange schön aus. Edelstahl ist geschmacksneutral und hat keine kaufördernde Eigenschaft. Bei dem Kauf von Edelstahlgebisse solltest du besonders auf die Qualität achten, denn oft sind die günstigen Gebisse billig verarbeitet und werden schnell kantig. Kantige Gebisse, solltest du nicht mehr verwenden, denn die können dein Pferd im Maul verletzen. Ich empfehle dir deshalb bei der Gebisswahl nicht das billigste Gebiss zu nehmen. Denn die musst du andauernd austauschen, ein gutes Gebiss hält jedoch jahrelang.

Vorteile:

  • langlebig
  • robust und stabil
  • günstig

Nachteile:

  • keine kaufördernde Eigenschaften

Produktempfehlung Gebisse Edelstahl

Sprenger Satinox Wassertrense einfach gebrochen 14 mm

  • HS-Edelstahl Rostfrei
  • Wassertrense
  • Ergonomisch geformt
  • gutes Standardgebiss für Einsteiger
  • auf Turnieren zugelassen

Busse Wassertrense Edelstahl 16mm

  • Edelstahl massiv für ruhige Lage im Maul
  • günstig
  • gutes Standardgebiss für Einsteiger

Kunststoff- und Gummigebisse

Kunststoff- bzw. Gummigebisse sind weicher als Metallgebisse. Es gibt sie mit festem oder auch weichem Kern. Die Gebisse mit weichem Kern sind flexibel und enthalten meist einen Stahldraht im Kern.

Gebisse aus Kunststoff werden gerne für maulempfindliche Pferde verwendet. Es gibt sie sogar mit Apfelgeschmack (von Happy Mouth). Ich habe so ein Gebiss mal ausprobiert und fand zwar nicht, dass es nach Apfel schmeckt, aber manche Pferdebesitzer schwören drauf.

Gummigebisse haben den Nachteil, dass bei Pferden mit wenig Speichel das Gummi von der Reibung im Maul heiß werden kann, was dann natürlich unangenehm ist (Radiergummieffekt)-Kunstoffgebisse haben dieses Problem nicht. Deswegen würde ich immer zu Kunststoff statt Gummi greifen. Im Endeffekt weiß man ja nie, wieviel Speichel das Pferd gerade produziert. Ein weiterer Nachteil von Gummi- und Kunstoffgebissen ist, dass sie von Pferden leicht zerbissen werden können und dann schnell kaputt gehen. Die meisten Hersteller geben deswegen auch keine Garantie auf zerbiss.

Beim Kauf von Gummi- oder Kunstoffgebissen solltest du darauf achten, dass die Gebisse lebensmittelecht, lösemittelfrei und keine Weichmacher enthalten.

Vorteile:

  • günstig
  • für maulempfindliche Pferde
  • warm und weich

Nachteile:

  • kurze Lebensdauer
  • bei Gummigebissen kann ein Radiergummieffekt entstehen

Produktempfehlung Gebisse aus Gummi und Kunststoff

Sprenger Weichgummi Gebiss 16 mm

  • aus weichem strapazierfähigem Gummi
  • Wassertrense
  • Gummi sollte nur bei Pferden mit ausreichendem Speichelfluss verwendet werden

Winderen Starres Stangenmundstück Mullen Mouth mit durchlaufenden Ringen 18mm

  • aus synthetischem Gel mit FDA Zertifizierung
  • für empfindliche Pferde die Schwierigkeiten haben, ein Mundstück aus Metall anzunehmen
  • für Pferde, die synthetische Gebisse durch Kauen zerstören
  • für Pferde, die auf metallische Gebisse allergisch reagieren

Fazit Gebissmaterial

Metallgebisse sind langlebiger und robuster als weiche Materialien, außerdem verfügen sie je nach Material über kaufördernde Eigenschaften. Das kauen des Pferdes wirkt entspannend und fördert das Schwingen über den Rücken. Bei Edelstahlgebissen, solltest du beim Kauf auf die Qualität achten, denn gerade günstige Gebisse haben hier teilweise eine echt schlechte Qualität. Mit Sprengergebissen bist du hier jedenfalls auch der sicheren Seite, denn Sprenger benutzt nur hochwertigen Rostfreien Edelstahl.

Gummi- oder Kunststoffgebisse sind weicher und wärmer, jedoch auch nicht so langlebig. Die Gebisse von Nathe sind die Besten Kunststoffgebisse auf dem Markt und überzeugen durch ihre Qualität. Bei Gummigebissen musst du aufpassen, dass dein Pferd genügend Speichel produziert. Ansonsten kann es durch die Reibung zum Radiergummieffekt kommen, was sehr unangenehm ist.

Ich persönlich bevorzuge Metallgebisse, da diese einfach langlebiger und teilweise auch kaufördernde Eigenschaften haben. Mein Alltagsgebiss ist ein Gebiss aus Sensogan was sowohl von Vinci als auch Bella gerne angenommen wird und die Kautätigkeit anregt.

Die besten Tricks zum Kauf von Gebissen

Wie du siehst, hängt die Auswahl des richtigen Gebiss von vielen Faktoren ab und man sagt ja so schön:

Probieren geht über studieren.

Im Fall von Gebissen ist das richtig, denn du kannst im Grunde nur herausfinden ob ein Gebiss 100% zu dir und deinem Pferd passt, wenn du es zumindest ein paar mal ausprobiert hast. Zum Ausprobieren von Gebissen empfehle ich dir dich in deinem Freundes/Bekanntenkreis umzuhören oder deinen Trainer zu fragen. Gerade Reiter mit vielen verschieden Pferden haben eine beachtliche Gebisssammlung und lassen dich gerne mal das ein oder andere Gebiss ausprobieren.

Ein neues Gebiss testest du am besten zwischen 3 Tagen und 14 Tagen, in dieser Zeit kann sich das Pferd an das Gebiss gewöhnen.

Fazit

Gebisse sind eine sehr individuelle Sache. Bei meiner Arbeit mit Jung- und Berittpferden konnte ich lernen, dass jedes Pferd seine eigenen Vorlieben hat, was Gebisse angeht. Jedes Pferd hat andere anatomische Voraussetzungen und hat somit auch ein anderes Maulgefühl.

Auch der Charakter des Pferdes spielt bei der Wahl von Gebissen eine wichtige Rolle. Es gibt zum Beispiel Pferde die es überhaupt nicht mögen, wenn das Gebiss unruhig im Maul liegt. Deswegen kommst du fast überhaupt nicht daran vorbei Gebisse auszuprobieren.

Für Reitanfänger empfiehlt sich meist eine einfach gebrochene Wassertrense, denn durch die Wassertrense können kleinere Fehler der Zügelhilfen ausgeglichen werden. Reiter die einen unabhängigen Sitz haben, können auch zu einfach gebrochenen Trensen mit festen Seitenteilen greifen.

Für erfahrene Reiter mit gut ausgebildeten Pferden können Stangengebisse eine sinnvolle Alternative zu einfach oder doppelt gebrochenen Gebissen darstellen, da sie den Druck gleichmäßig im Pferdemaul verteilen und nicht nur punktuell wirken.

Bei den Materialien kommt es meiner Meinung vor allem auf die Präferenzen des Pferdes an. Legierungen mit Kupfer sollen die Kautätigkeiten anregen und sind langlebig. Edelstahlgebisse haben keine kauffördernde Eigenschaften, sind jedoch meist recht günstig. Gummi- und Kunststoffgebisse sind wärmer und weicher und werden so oft gerne von Pferden angenommen.

Ich hoffe ich konnte dir einen guten Überblick über die verschiedenen Gebissarten geben, wenn du noch eine passende Trense suchst, dann kannst du hier in dem Artikel die passende Trense für dich und dein Pferd finden.

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